ADN-ZB/Kolbe/Berlin 1947: Beseitigung der Kriegsschäden in der Behrenstraße.
„Deutsche Frauen”
Der deutschen Frauen stillem Heldentume
verhalf noch keines Dichters Wort zu seinem Ruhme.
Und dennoch haben sie trotz Kriegsgewalten
des Volkes Leben fest und treu erhalten.
Ich hab an meiner Mutter Hand gezittert,
als Bombenterror unser Haus erschüttert.
Mein Bruder stand schon an des Todes Schwelle,
da lief sie für ihr Kind durch eine Hölle.
Sie schaffte es, sie rettete sein Leben.
Und so wie sie hat’s Tausende gegeben!
Vergeßt sie nicht, die nach des Krieges Grauen
sich reihten in das Heer der Trümmerfrauen.
Die mutig dann mit Hammer und mit Spaten
so selbstverständlich Männerarbeit taten,
Doch niemand hörte diese Frauen klagen,
die ungebeugt die tiefste Not ertragen.
In dieser Zeit, wo man die echten Werte
der Treue in das Gegenteil verkehrte,
will ich der Frauen jener Zeit gedenken.
Gott mög uns immer solche Frauen schenken!“
Renate Schütte